Ich steh‘ an der Ecke, wo die Zeit abknickt,
ich blicke nach links und ich schaue auch zurück,
links tanzen Nebel, hinten Gespenster
ich sehne mich nach einem Licht im Fenster.

Die trüben Scheiben spiegeln mein Gesicht,
es starrt mich an, doch ich erkenne mich nicht.
Ist’s das Gespenst von hinten oder mein Geist von morgen?
Bin ich nicht durch? Wozu denn die Sorgen?

Wer drückt sich jetzt plötzlich um die Ecke herum?
Du rufst mir was zu, doch dein Mund bleibt stumm.
Ich traf dich doch neulich vor nur dreißig Jahren
und jetzt muss ich leider von dir doch erfahren,
Vergangenes ist nicht richtig und Zukünftiges schlecht – oder war das umgekehrt –
ich weiß nicht recht…

Schemenhafte Menschen in breiter Spur,
zurückgelassen auf meiner Tour,
betrogene Freunde – grad weggefegt,
riesengroße Lieben kalt abgelegt.
Verlorene Gespräche in romantischen Stunden,
hab‘ dich oder dich schon dreimal gefunden.
Du klopfst an mein Fenster, doch die Läden sind zu,
ich will doch nichts als bloß meine Ruh‘!

Schau nicht zurück, denn sonst holt dich noch irgendetwas ein!
Schau nicht zurück, der ganze Scheiß, der holt dich ein!

Im fahlen Licht der Sonnenuntergang,
das rote Licht bläst Idyllen an mich ran,
warmer Sonnensturm vergangener Romanzen
lässt bunte Blätter so herbstlich tanzen,
für kurze Momente dann kommt die Kälte,
auf die ich nun überhaupt nicht zählte!
Ich will noch nicht Winter, will Herbst ohne Ende,
doch ahne ich schon die Zeitenwende.

Ich fühl diesen Abdruck vergangener Sünden, vielleicht werd‘ ich doch noch zu mir finden.
Ich spür‘ den Atem des Glücks verwehen, warum sollte ich nach vorne gehen?
Doch hielt ich alles fest, was längst schon vergangen:
Der ganze Rest wär‘ dann nur noch Verlangen.
Beweg‘ mich ganz sachte auf meiner Tour,
das Glück hinterlässt meist keine Spur!

Schau nicht zurück, denn sonst holt dich noch irgendetwas ein!
Schau nicht zurück, der ganze Scheiß, der holt dich ein!